Founded girl

Wir schreiben das Jahr 1943.


Steve Rogers, der zu dieser Zeit besser bekannt als Captain America ist, führt die geretteten Männer aus Österreich zurück zum Stützpunkt. Zusammen mit seinem besten Freund bildet er die Spitze der Kette, die aus rund 400 Mann besteht.


Kein einziges Mädchen ist dabei, schließlich werden nur Männer bei der Armee zugelassen. 


"Und dann wurde ich gefragt, wie ich mich fühle und ich konnte nur nach Atem ringend keuchen 'Größer", erzählt der Blonde seinem dunkelhaarigen Freund die Geschichte, wie er vom schmächtigen Jungen zum muskelbepackten Soldaten wurde.


Am Ende lachen beide und Bucky meint:"Das sieht dir sowas von ähnlich, Mann, Wahrscheinlich hast zu am Abend vorm Spiegel gestanden, deine Muskel bestaunt und gedacht 'Damn, jetzt kann ich endlich allein mein Gurkenglas öffnen'."


So führen sie Witze reißend ihren Weg fort. Als es dunkel wird, schlagen sie Ihr Lager auf und bestimmen Leute aus ihren Reihen, welche Wache halten werden. So sitzen die beiden besten Freunde später mitten in der Nacht zusammen, beobachten die Sterne und philosophieren. Genau wie in früheren Zeiten. Nichts zählte, außer ihre Gedanken. Der eigentliche Ort und die eigentliche Situation wird einfach ausgeblendet und für einige kurze Momente befinden sich die zwei fernab aller Probleme.


Leider werden Bucky und Steve durch ein verdächtiges Rascheln aus ihrer Träumerei gerissen. Da! Schon wieder! Plötzlich ertönt vom weiten ein Schrei. "Hilfe!" Den beiden Soldaten geht es durch Mark und Bein. Sofort stehen sie auf, schnappen sich einige Kumpanen und laufen dem Ruf entgegen.


Vorsichtig bahnen sie sich ihren Weg durch das Unterholz, darauf bedacht so wenig Geräusche wie möglich zu machen. Eigentlich ist es hinfällig, da andere Töne es überdecken. Es scheint, als ob jemand von einer Gruppe verfolgt wird.


"Hilf ummmpf ahhh!", ist es wieder hörbar, begleitet von dem Geräusch eines Falls. Alarmiert laufen Bucky und Steve los, gefolgt von ihren Begleitern. Auf einer Lichtung sehen sie eine Schar von ungefähr sechs Männer, die sich um einen Punkt sammeln. Zuhören ist das Geschrei eines Mädchens. Sie weint, bittet um Gnade und versucht sich zu wehren


Die Soldaten lassen jede Vorsicht fallen und eilen dem Opfer zu Hilfe. Schnell und leicht sind die Männer ausgeschaltet, währenddessen kümmert sich Bucky um das Mädchen. Zitternd liegt sie auf dem Waldboden. Tränen fließen ihre Wangen runter und gekleidet ist die Kleine nur in einer zerrissenen Hose und einem schwarzen BH. Das vermeintliche Shirt liegt in Fetzen einige Meter entfernt verstreut.


Ohne zu zögern zieht der Sargent seinen Pullover aus und reicht ihn dem jungen Mädchen. Mag sie vielleicht fünfzehn oder sechszehn Jahre alt sein. Ängstlich schaut sie dem Mann in die Augen, welcher daraufhin versucht sie zu ermuntern:"Du kannst ihn ruhig nehmen, nicht das du uns noch erfrierst." Flink greift das Mädchen nach dem Kleidungsstück und murmelt ein leises "Dankeschön, Sir."


'Oh, eine Höfliche', denkt Bucky sich. Nachdem sie den grauen Pullover anhat, welcher ihr um einiges zu groß ist, traut der Soldat sich endlich die Kleine zu mustern. Strähnig hängen ihr schulterlange blonde dreckige Haare im Gesicht. Neugierige, dennoch verschreckte, giftgrüne Augen starren ihn an. Es scheint, als ob die Haut des Mädchens schon lange kein sauberes Wasser gesehen hätte, was gar nicht mal so abwegig ist.


Bevor Bucky versuchen kann, etwas aus ihr heraus zukriegen, kommt Steve und fragt:"Können wir wieder zurück?" Dabei ringt er leicht nach Atem. Anscheinend waren die Männer doch stärker, als erwartet. Nickend wendet Barnes sich an das Opfer:"Kannst du laufen?"


"Ich denke schon", antwortet sie mit leiser Stimme. Gentlemanlike hilft er ihr beim Aufstehen. Auf zittrigen Beinen klammert das Mädel sich an Buckys Shirt. Die ersten zehn Meter sind schon holprig, aber danach knicken ihre Beine einfach weg. Glücklicherweise fangen Bucky und Steve das Mädchen auf, bevor sie wieder auf dem Waldboden aufschlägt.


Daraufhin nimmt der Blonde sie hoch und trägt sie zurück zum Lager. "Vielen dank für die Rettung und Hilfe", flüstert die Unbekannte in die Stille. Alle meinen etwas, von wegen, es sei selbstverständlich gewesen und es wäre kein Problem gewesen. 


Wieder am Lager angekommen setzt Steve die Gerettete an einem Lagerfeuer ab, da sie immer noch am ganzen Leibe zittert. Ungewiss ist, ob es nur die Kälte oder der Schock ist. "So, magst du uns nun deinen Namen verraten?", erkundigt sich Bucky, nachdem er und sein bester Freund den Rest auf ihre Posten geschickt haben.


"M-meine Mam-ma hat im-m-mer gesagt, dass ich nicht mit Fremden reden soll", erwiedert sie. Dabei ist ein Akzent deutlich herauszuhören. "Okay, dann stellen wir uns eben zuerst vor. Mein Name ist James Barnes, doch Bucky reicht. Und das ist Steven Rogers, aber Steve ist geläufiger. Und nun bist du an der Reihe. Was macht ein Mädchen wie du um diese Uhrzeit von einer Horde Männer verfolgt in einem Wald?"


"I-ich heiße Ka-karin Mathers, ich bin 15 Jahre alt und komme aus Deutschland. Meine Mutter und ich sind geflüchtet, nachdem eine Bombe bei uns im Haus einschlug. A-ab-aber vor d-dre-ei T-t-tagen w-wurde sie auf o-off-ener Sch-sch-straße er-erschossen. Nun muss ich mich alleine d-durch schlagen. D-Diese Männer wo-wollten mich v-v-ver-ge..gewalti-tigen", stottert sie uns ihre Geschichte vor. Währenddessen laufen Karin wieder Tränen die Wangen hinunter. Beruhigend nehmen Steve und Bucky sie in den Arm und entschieden uns in diesem Moment per Blickkontakt das Mädchen vor allem und jedem zu beschützen.

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