009 - Dinner

"Du wirst ja immer ruhiger", lacht Sweet Pea, als ich einen Stoß mache.


"Ja!", rufe ich genervt,"Weil du jetzt schon gewonnen hast". Schmollend lehne ich mich an dem Billiardtisch an. Er stellt sich neben mich.


"Eigentlich würde ich dich jetzt noch gewinnen lassen", flüstert er in mein Ohr.


"Aber?", frage ich und drehe meinen Kopf zu seinem, sodass nur noch wenige Zentimeter zwischen uns Platz sind.


"Der Wetteinsatz ist zu groß. Ich darf nicht verlieren", lacht er und spielt weiter.


"Wirst du ja auch nicht", sage ich genervt und beobachte, wie er die letzte Kugel in die Tasche macht. Triumphierend reißt er seine Arme in die Höhe.


"Ich habe gewonnen", singt er fast. So habe ich Sweet Pea noch nie gesehen.


"Habe ich doch schon gesagt", schmolle ich weiter. Doch er lacht und freut sich immernoch. Immer wieder wiederholt er 'Ich habe gewonnen'. Dabei macht er sich fast schon lächerlich, weswegen ich nun doch lachen muss.


"Ihr Beide habt wohl doch noch Spaß gehabt", lacht Toni nun, als sie uns sieht,"Was hast du gewonnen, Sweet Pea?"


"Tara ist meine Partnerin beim Herbstball!", jubelt er, doch Toni klappt die Kinnlade runter.


"Sweet Pea?", frage ich, was ihn sofort verstummen lässt.


"Kannst du überhaupt tanzen?", frage ich etwas geschockt. Was wenn er nicht tanzen kann? Soll ich dann den ganzen Abend nur rumsitzen? Sein Grinsen verschwindet auf den Schlag. Als hätte ich es gewusst.


"Dann musst du es mir wohl noch beibringen", scherzt er.


"Das werde ich. Such wenigstens schonmal einen Ort, wo wir üben können", antworte ich ernst und drehe mich zu Toni, um zugehen.


"Ja Sergeant", sagt er und salutiert, was Toni und mich zum lachen bringt.


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"Warte Toni!", rufe ich, damit sie es auch durch den Helm hört. Sie bleibt kurz vor ihrer Haustür stehen und dreht sich zu mir. Schnell steige ich vom Motorrad, ziehe meinen Helm ab und ziehe sie in eine Umarmung.


"Für was war das jetzt?", fragt sie lächelnd.


"Danke", antworte ich leise,"Danke. Ich hatte schon lange nicht mehr so einen tollen Tag". Ein großes Grinsen macht sich auf ihrem Gesicht breit.


"Ich fand es auch sehr schön. Wir sehen uns morgen in der Schule", damit verabschiedet sie sich von mir und ich setze mich wieder auf das Motorrad, auf den Weg nach Hause.


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"Tara?", ruft Vroni und stürmt aus ihrem Zimmer, als ich meine Lederjacke ausziehe.


"Es tut mir Leid wegen gestern Abend", entschuldigt sie sich bei mir. Da hat Daddy wohl wieder durchgegriffen.


"Alles gut", winke ich ab,"Hast du schon einen Partner für den Herbstball?".


"Ja, Archie hat mich sofort gefragt", antwortet sie lächelnd. Ich lächle zurück. Damit ist die Konversation beendet.


"Wie bitte?", fragt Hiram plötzlich, bevor ich in meinem Zimmer verschwinden konnte.


"Also wir haben wie jedes Jahr einen Herbstball geplant. Und da hat mich Archie gefragt, ob ich mit ihm machen würde", erklärt Veronica. Hermoine taucht hinter Hiram auf.


"Du hast uns jetzt schon öfter etwas von diesem Archie erzählt. Wie wärs wenn. Du ihn mal Samstag zum Dinner einlädst? Ich würde ihn gerne mal kennenlernen", sagt Hiram. Vroni schaut fragend zu mir, woraufhin ich mit den Schultern zucke. Ich kann ihr da auch nicht mehr raushelfen. Als ich die Türklinke zu meinem Zimmer runter drücke, unterbricht mich Hermoine.


"Hast du schon einen Partner, Tara?", fragt sie mich. Erschrocken drehe ich mich zu ihr. Plötzlich redet sie wieder mit mir?


"Wenn ja, kannst du ihn gerne mitbringen", fügt sie hinzu. Wartend schaut sie mich an.


"Plötzlich willst du also wieder meine Mutter sein?", antworte ich leise und verschwinde damit in meinem Zimmer. Außerdem. Würde ich Sweet Pea, einen Serpent, mit in unser Apartment bringen, sind wir Beide doch dann so gut wie tot. Erschöpft falle ich auf mein Bett. Plötzlich klopft es an der Tür und meine Mutter betritt mein Zimmer. Fragend schaue ich sie an.


"Es tut mir Leid, Tara. Wirklich Leid. Es hat mich damals sehr verletzt, als du plötzlich mit in diese kriminelle Sache reingerutscht bist. Ich wollte dich doch nur beschützen".


"Und deswegen hast du mich die ganze Zeit ignoriert?", unterbreche ich sie. Vorsichtig nickt sie und ergreift das Wort.


"Ich dachte, dass ich dich damit zur Vernunft bringen könnte. Doch du bist genauso stur, wie dein Vater. Was auch etwas gutes ist".


"Und warum redest du dann plötzlich wieder mit mir?", frage ich genervt.


"Weil ich weiß, dass du dich selbst beschützen kannst. Außerdem will ich an deinem Leben teilhaben", sagt sie zum Ende hin mit zitternder Stimme. Auch wenn ich weiß, dass sie sich gut verstellen kann, kommt mir dies echt vor. Sie ist den Tränen nahe.


"Trotzdem hättest du früher darauf kommen sollen, Mum", flüstere ich, als ich sie in eine Umarmung schließe.


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Chat mit Sweet Pea:


>>Hey Hübsche! Sweet Pea hier 👋. Hab deine Nummer von Toni. Wollte dir nur sagen, dass ich dich Samstag früh abhole und auch nachhause fahre 😉. Hab ne Location zum üben gefunden 😏.


<<Ich fahre aber lieber selber...


>>Mir egal. Sonst kommen wir da nicht rein


<<Von mir aus🙄. Aber klingel nicht an der Tür. Schreib mir, oder so.


>>Sonst was? Ist Daddy zuhause? 🤔


<<Jap. Und 'Daddy' mag keine Schlangen...


>>Hatte ich eh nicht vor 😏. Wir sehen uns Samstag.

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