005 - Wahrheit oder Pflicht

"Ist das dein Ernst?", lacht Vroni, als ich aus meinem Zimmer trete.


"Was ist den jetzt?", frage ich genervt, da wir dieses Szenario schon öfters hatten.


"Du kannst doch nicht so auf die Party gehen!", sagt sie, was mir ein Augenrollen entlockt. Was ist an einem Spitzen Cami Top und schwarzer Jeans falsch?


"Du kannst vergessen, dass ich deine scheiß Kleider anziehe", antworte ich und streife mir die Lederjacke über.


"Versprich mir, dass du, wenn wir unsere Geburtstagsparty schmeißen, ein Kleid anziehen wirst", sagt sie lächelnd und verschwindet durch die Tür.


"Wir feiern unseren Geburtstag?!", rufe ich hinterher. Wenn ich eins hasse, dann sind es Hauspartys. Zumindest wenn du der Gastgeber bist,"Du hast den Helm vergessen Vroni!".


"Wir fahren mit dem Auto", lächelt sie und wirft mir den Schlüssel zu, was mir ebenfalls ein Lachen auf das Gesicht zaubert.


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"Warum sollte ich jetzt auch noch zu Andrews fahren?!", frage ich, als ich den Motor abstelle.


"Wir nehmen ihn, Betty und Jughead mit", antwortet sie und schaut aus dem Fenster. Aus der Dunkelheit kommen uns die Drei entgegen, die sofort ins Auto steigen.


"Soll ich nicht lieber fahren?", fragt der Rotschopf, als er sich langsam setzt. Als Antwort muss ihn wohl mein höhnisches Lachen genügen. Als würde er jemals diesen Sportwagen fahren dürfen.


"Ich will euch ja nicht hetzen Leute, aber wir sind zu spät", sagt Betty vorsichtig. Was Vroni und mir ein Lächeln auf das Gesicht zaubert.


"Keine Angst B", beruhigt Vroni sie. Jughead legt sanft seinen Arm um die Schulter seiner Freundin, was sie deutlich komfortabler macht.


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"Ach Tara! Schön das du da bist", lacht Cheryl, als sie die Tür öffnet. Hinter ihr herrscht reges Getümmel.


"Auch schön, dass du die Anderen mitgebracht hast", fügt sie hinzu, woraufhin ich ein Lächeln aufsetze und das Gebäude betrete. Zwischen dem Getümmel erkennt man mehrere Gesichter aus der Highschool, welche man irgendwo mal gesehen hat. Doch wo sind die aus unserem Jahrgang?


"Folgt mir Leute!", ruft sie durch die Massen,"Es gibt einen extra Bereich für die Elite". Ich stutze. Eine Ablenkungsparty also. Was ist ihr Plan? Wir folgen ihr eine große Treppe hinauf, durch die zweite Tür rechts. Dahinter erscheinen bekannte Gesichter. Hauptsächlich die Bulldogs, die Vixens und drei Serpents, diese Toni, Fangs und Sweet Pea, welcher nach meinem Blick sucht. Nachdem er diesen gefunden hat, und mich Cherly und Vronis Freunde alleine stehen lassen, kommt er auf mich zu.


"Ich dachte, dass ich beim letzten Mal deutlich genug war?", begrüße ich ihn lachend.


"Ey!", ruft er lachend,"Ich bin auch nur hier, weil du mich eingeladen hast". Ich verdrehe die Augen.


"Ich habe dich nur eingeladen, weil", beginne ich mich zu rechtfertigen, doch stoppe als sein Grinsen breiter wird,"Vielleicht wollte ich ja nur eine interessante Person auf dieser Party haben". Für eine kurze Zeit verschwindet sein Grinsen.


"Sonst würdest du auch alleine hier stehen. Sogar deine Schwester lässt dich allein", sagt er ernst, doch bricht danach in Lachen aus.


"Halt du doch den Mund", antworte ich, packe ihn am Kragen und drücke ihn an eine Wand. Dieses Gefühl der Macht ruft ein Lächeln hervor. Nach kurzer Zeit plaziert er sanft seine großen Hände auf meiner Hüfte.


"Das ging jetzt aber schnell", lacht er mit einem triumphierendem Grinsen. Genervt nehme ich seine Hände von meiner Hüfte und schaue in seine dunkelbraunen Augen. Sein Grinsen wird breiter. In diesem Moment hole ich aus und treffe ihn mit voller Wucht auf der Wange.


"Sei froh, das das nicht die Faust wahr", zische ich und drehe mich um, wo ich Cheryl erblicke, die mich etwas verwundert anschaut.


"Naja egal", sagt sie leise, drückt mir ein Bier in die Hand und fügt hinzu,"Na los Tara! Ich will sehen, was du so auf der Tanzfläche drauf hast". Das lasse ich mir nicht zweimal sagen, exe die Dose Bier und bewege mich auf die Tanzfläche zu, nachdem ich die leere Dose fallen gelassen habe. Ein neues Lied ertönt. Ich fahre mir kurz durch die Haare. Der Bass bringt den Boden zum beben. Mit diesem Moment starte ich meine Hüfte zu bewegen. Bein Körper und die Musik bilden eine Einheit. Ich gebe mich ihr hin und fliege über die Tanzfläche. Gehe in die Hocke und wieder hoch. Bis das Lied endet. Applaus ertönt. Mein Lächeln wird breiter und ich drehe mich zu Cherly.


"Das war unglaublich", ruft sie erschrocken. So verbringe ich die nächsten Stunden, Bier und Tanzen. Wenigstens kein Sweet Pea. Doch sowie ich daran denke, wird meine Hoffnung zerstört.


"Okay Leute! Es wird Zeit für ein bisschen Spaß", ruft Cheryl durch den Raum und senkt die Lautstärke der Musik.


"Wir fangen mit Wahrheit oder Pflicht an", sagt sie nachdem alle einen Platz auf dem Sofa gefunden haben,"Also Josie Wahrheit oder Pflicht?". Mein Blick schweift zu ihr. Ich wusste gar nicht, dass sie auch dort ist.


"Wahrheit", antwortet sie, was mich gelangweilt einen Schluck Bier nehmen lässt. Nur Langweiler hier.


"Betty? Wahrheit oder Pflicht", fragt Cheryl nach einiger Zeit. In der Hoffnung, dass Betty die Erste ist, die Pflicht nimmt, höre ich aufmerksam zu.


"Wahrheit" sagt sie leise, was mir ein Augenrollen entlockt, genauso so, wie bei Sweet Pea. Als er meinen Blick bemerkt, breitet sich langsam ein Lachen auf seinem Gesicht aus. Doch schnell wende ich meine Augen zu Betty.


"Also Betty. Wann hattest du das Letzte Mal Sex?", fragt Cheryl ebenfalls genervt. Ihre Frage lässt vielen die Kinnlade herunterfallen. Doch Betty antwortet nicht. Stattdessen wird sie rot, was man zu ihrem Glück in dem Licht schlecht erkennen kann.


"Das reicht uns wohl als Antwort", macht Cheryl weiter,"Also Tara. Wahrheit oder Pflicht?". Alle Blicke liegen auf mir, was mein Grinsen breiter macht.


"Pflicht".


"Endlich", lacht sie und wirft einen schnellen Blick zu Sweet Pea, der breit zurück grinst. Die haben etwas geplant.


"Wir wissen ja alle, wie sehr Sweet Pea dich mag", lacht sie, was mir ein Augenrollen entlockt. Was kommt jetzt?


"Du musst Sweet Pea verführen. Dabei darfst du soweit gehen, wie du willst", sagt sie mir einem großen Lachen auf dem Gesicht. Allen in unser Gruppe fällt die Kinnlade runter. Da war Betty's Frage wohl nichts gegen.

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