"Sehe ich das richtig? Eine Northsiderin in der Whyte Wyrm!", ruft ein Mann mit langen Haaren und Bart, als ich den Club betrete. Verwirrt schaue ich mich um, auf der Suche nach Toni, die ich, wie abgesprochen, hier abholen soll. Eigentlich sollte sie an der Bar arbeiten. Mein Blick sucht ihre pinken Haare, doch vergebens. Die Bar ist so überfüllt, dass ich sie nicht finde. 

"Durchaus", antworte ich selbstbewusst und lege ein Lächeln auf,"Problem damit?". Seine Miene verzeiht sich und er macht wütend einen Schritt auf mich zu.

"Und frech ist sie auch noch!", ruft er, was die Aufmerksamkeit aller Serpents auf mich zieht. Mein Grinsen wird aus Trotz breiter.

"Also. Was willst du hier?!", fügt er hinzu und kommt mir einen weiteren Schritt entgegen. Auch ich mache einen Schritt auf ihn zu und hebe meinen Kopf, um ihn in die Augen schauen zukönnen.

"Ich fasse es nicht! Sie ist auch noch die neue Lodge", ruft er lachend, damit mich nun wirklich jeder anstarrt.

"Die, die im Knast war", ergänze ich den Serpent und füge lachend hinzu, "Das hat jetzt aber wirklich gedauert". Immer noch starren mich alle an, was solangsam nervig wird.

"Ach, weißt du, was ich mir hier gut vorstellen kann", sage ich und stelle mich neben den Mann, während ich meine Hand auf seine Schulter lege und auf die Wand deute,"Ein großes Porträt von mir. Direkt hier, über der Tür. Dann könnt ihr mich immer weiter anstarren, auch wenn ich nicht da bin". Die Miene des Mannes verfinsert sich. Alle sind plötzlich verstummt. Nur ein leises Lachen ist zu vernehmen. Es ist das von Sweet Pea, der sich lässig an der Wand angelehnt hat und die Show hier beobachtet. Er hat ein schelmisches Grinsen auf dem Gesicht, was mich ebenfalls zum Lachen bringt.

"Entspann dich, Tall Boy", sagt er plötzlich und geht auf uns zu,"Sie gehört zu mir".

"Na dann, gute Wahl Sweet Pea. Sie hat Charakter", sagt dieser Tall Boy, klopft ihm auf die Schulter und lässt mich mit Sweet Pea allein zurück.

"Wo bleibt mein 'Dankeschön?", fragt Sweet Pea, als sie die Lage wieder entspannt.

"Für was?", frage ich lächelnd.

"Das ich dir deinen hübschen Arsch gerettet habe", antwortet er und kommt mir näher. Auch ich gehe etwas auf ihn zu, lege meinen Kopf schief und berühre seine Jacke.

"Darauf kannst du lange warten", sage ich mit einem breiten Grinsen und lasse ihn alleine zurück.

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"Das war ja mal ein Auftritt", begrüßt mich Toni lachend, als ich es endlich geschafft habe zu ihr zufinden.

"Naja, was sollte ich machen", damit lasse ich mich auf einen Barhocker fallen. Sie nickt zustimmend.

"Tequila?", fragt sie. Als Antwort reicht ihr mein sanftes Lächeln.

"Der geht auf mich", ertönt es plötzlich von einem Typen, der sich neben mich setzt. Aus dem Augenwinkel erkenne ich sofort wer es ist.

"Sweet Pea", rutscht es Toni erschrocken zwischen ihren Lippen hervor.

"Hab ich jetzt eure Unterhaltung gestört?", fragt er daraufhin. Ich schüttle lachend den Kopf und kippe den Alkohol runter. Als ich das Glas wieder abstelle, schaut mich Sweet Pea grinsend an.

"Ist was?", frage ich ihn. Er schüttelt den Kopf.

"Ne", lenkt er ab,"Komm mal mit. Ich will dir was zeigen". Damit legt er seine Hand auf meine, um mich von der Bar wegzubekommen. Hilflos schaue ich zu Toni, die nur mit den Schultern zuckt.

"Na los", sagt Sweet Pea erneut,"Toni muss eh noch ihre Schicht fertig machen". Ich drehe meinen Kopf wieder zu seinem. Meine Augen treffen auf seine Dunkelbraunen. Ich lege meine Hand in seine, was ein glückliches Grinsen auf seinem Gesicht erscheinen lässt, und lasse mich von ihm durch die Whyte Wyrm führen.

"Wo gehen wir hin?", frage ich nach einiger Zeit, was sein Grinsen breiter werden lässt.

"Hier", sagt er und wir bleiben stehen,"Wir werden spielen". Dabei löst sich mein Blick von ihm und fällt auf den großen grünen Billiardtisch hinter Sweet Pea. Ich lege lachend meinen Kopf schief.

"Und was ist der Wetteinsatz?", frage ich lächelnd.

"Du kommst wohl gleich zur Sache, was?", lacht er, dreht sich weg und kommt mit einem Queu wieder zurück, welchen er mir in die Hand drückt,"Wenn ich gewinne, dann wirst du meine Partnerin für den Herbstball". Es fordert viel Selbstbeherrschung, jetzt nicht meine Kinnlade fallen zu lassen. Ich? Seine Partnerin? Das ist schon viel verlangt. Aber eins muss ich ihm lassen. Es ist ja schon eine süße Art so gefragt zu werden.

"Was willst du?", reißt er mich aus den Gedanken und dreht dein Queu in seinen Händen.

"Wenn ich gewinne, dann musst du mir einen Wunsch erfüllen", lache ich.

"Und was für ein Wunsch?", fragt er grinsend.

"Das weiß ich noch nicht", antworte ich lachend. Immerhin will ich mir alles offen halten.