17. Dezember


„Hermine! Draco!" Beeilt euch, sonst kommen wir zu spät!" rief die Stimme Marys durchs Haus. Hermine, welche in ihrem Zimmer ein Buch gelesen hatte, erhob sich, griff nach ihrer schicken, schwarzen Jacke und verließ das Zimmer. Auf dem Gang kam ihr Draco entgegen und lächelte sie an. „Wohin gehen wir überhaupt?" fragte er sie neugierig. „Das wirst du schon sehen", schmunzelte Hermine und ging an ihm vorbei die Treppe runter. Hermines Eltern standen schon gemeinsam mit Henry im Vorraum und warteten geduldig auf die beiden 18 Jährigen. „Super! Jetzt kann es ja losgehen!" sagte David, als die Beiden den Raum betraten. Die gesamte Familie und Draco verließen das Haus und stiegen in den Wagen. Mary und David saßen vorne, Hermine und Draco hinten je rechts und links und Hermines Bruder saß zwischen ihnen. Die Fahrt dauerte nicht lange und schon nach ein paar Minuten lenkte David das Auto auf einen großen Parkplatz vor einem modernen Gebäude. „Wir sind da!" sagte Mary und drehte sich zu ihrem Sohnemann um, „Na? Bist du schon nervös?" „Ich! Nervös! Sicher nicht!" meinte der Kleine zu seiner Mutter, „Ich habe aus meiner Klasse am meisten geübt!" „Na dann ist ja gut" lobte David seinen Sohn und parkierte den Wagen in einer freien Parklücke. Nachdem das Auto aus war, stiegen alle aus und Draco sah sich um. Viele andere Erwachsene mit ihren Kindern befanden sich auf dem Parkplatz. Die Mütter wuselten nervös um ihre Töchter und Söne herum, redeten auf sie ein, zupften bei den Mädchen noch ein wenig an den Haaren und befahlen den Jungs, keinen Unsinn zu machen. „Was tun wir hier?" fragte Draco Hermine, nachdem sie sich alle auf den Weg in Richtung des großen Gebäudes gemacht hatten. „Das hier ist Henrys Schule", begann Hermine ihm zu erklären. „Das, wo er jeden Tag in der Woche hingeht? Das, was für Muggel sowas wie für uns Hogwarts ist?" hakte Draco nach. „Genau!" bestätigte Hermine, „Henrys Schule führt heute in der Sporthalle ein Weihnachtsmusical auf und dieses werden wir uns jetzt ansehen." „Was ist ein Musical?" „Das ist eine Aufführung, bei der neben einer Geschichte gespielt auch noch gesungen und getanzt wird", klärte Hermine den Slytherin auf. Dieser nickte. Er glaubte, es verstanden zu haben. Bei dem großen Gebäude angekommen, gingen sie nicht rein, sondern liefen um die Schule herum zu einem weiteren, nicht ganz so großen, Gebäude. „Das ist die Turnhalle", erklärte Hermine Draco, „Da drinnen findet die Aufführung statt." Mary, David, Henry, Hermine und Draco betraten das Gebäude und fanden sich in einer Art Vorhalle wieder. Hier herrschte ein reges Durcheinander. Alle versuchten, ihre Jacken an den Kleiderständern anzubringen, was bei dieser gewaltigen Anzahl an Menschen eher schwierig war. „Gebt mir eure Jacken! Ich werde sie euch aufhängen", bot David an und nahm die Jacken entgegen. Dann verschwand er in der Menschenmenge. „Ich werde jetzt gehen! Ich muss zu meiner Klasse!" informierte Henry die Verbliebenen und war dann auch schon weg. Jetzt waren nur noch Mary, Hermine und Draco übrig. „Wie wäre es, wenn wir uns schon einmal einen Platz suchen gehen?" schlug Hermines Mutter vor, was von den beiden Volljährigen mit einem Nicken angenommen wurde. Die Drei betraten die Turnhalle und sahen sich nach freien Plätzen um. „Da! In der zweit vordersten Reihe!" sagte Mary und wies auf vier freie Plätze. Hermine, Draco und Mary wollten sich gerade auf den Weg dorthin begeben, als Hermine aufgehalten wurde. „Hermine!" rief eine weibliche Stimme laut. Die Gerufene drehte sich erstaunt um und sah ein Mädchen mit langen, blonden Haaren auf sich zu rennen. „Ashley?" entfuhr es Hermine überrascht. Das Mädchen blieb vor ihr stehen und nahm sie in die Arme. „Ganz genau!" „Was machst du hier?" fragte Hermine immer noch komplett überwältigt. „Mein kleiner Bruder geht hier zur Schule. Er ist in der vierten Klasse", erklärte die Blonde. „Stimmt!" lachte Hermine und schlug sich mit der flachen Hand auf die Stirn, „Ich habe deinen Bruder komplett vergessen!" „Und du? Du wirst auch wegen eines Familienmitgliedes hier sein", bemerkte Ashley. Mary war in der Zwischenzeit zu den Plätzen gegangen, damit sie ihnen nicht gestohlen werden konnten und Draco stand stumm hinter Hermine, da er nicht so recht wusste, was er jetzt genau tun sollte. Das blonde Mädchen schien ihn noch nicht bemerkt zu haben, also wäre es merkwürdig, wenn er sich jetzt einfach so aus dem Nichts vorstellen würde. „Ja, ich bin wegen meinem kleinem Bruder hier", antwortete Hermine. Ashleys Augen weiteten sich. „Ich wusste gar nicht, dass du einen Bruder hast!" bemerkte sie überrascht. „ Er kam auf die Welt, als ich 11 war", sprach Hermine und schien damit irgendetwas von Bedeutung gesagt zu haben, denn die Augen von Ashley wurden um eine Nuance dunkler. „Das Jahr, in welchem du ins Internat gegangen bist", hauchte sie und schaute bekümmert zu Boden. „Genau", flüsterte Hermine leise und schaute ebenfalls zu Boden. Jetzt, da keiner der Beiden sprach, hielt Draco es für am besten, sich bemerkbar zu machen. Er räusperte sich. Die beiden Mädchen hoben wieder ihre Köpfe und Hermine lächelte Draco entschuldigend an. „Ashley, darf ich dir jemanden vorstellen?" sagte sie und zog Draco zu sich, „Das ist Draco. Ein Schulfreund aus dem Internat. Draco, das ist Ashley. Ich bin früher mit ihr in eine Klasse gegangen." „Freut mich, dich kennenzulernen Ashley!" begrüßte Draco das Mädchen. „Die Freude ist ganz meinerseits!" meinte Ashley und reichte Draco die Hand. Dieser nahm sie und hinterließ einen hauchzarten Kuss auf ihr. Das brachte Ashley dazu, entzückt zu lächeln. „Ich werde mich mal zu deiner Mutter setzten", wendete sich Draco an Hermine und ließ die beiden Mädchen alleine. „Wow Hermine! Dieser Junge ist total süß!" quietschte Ashley begeistert, „Ist er dein Freund? Ihr würdet total gut zusammenpassen!" Hermine musste über die kindliche Freude ihrer ehemaligen Schulkameradin schmunzeln. „Nein, er ist nicht mein Freund", antwortete die Gryffindor. „Heißt das, er ist noch zu haben?" fragte Ashley daraufhin interessiert, „Weil, wenn ja...Ich habe momentan keinen Freund...und gutaussehend ist er ja." Ein komisches Gefühl schlich sich in Hermines Körper hoch. Ein Gefühl, welches sie bisher erst einmal in ihrem Leben verspürt hatte. Im 6. Schuljahr, in welchem sich Lavender Brown an Ron heran geschmissen hatte. Eifersucht. „Nein!" sagte sie zwischen zusammengebissenen Zähnen, um ihre Freundin nicht anzuschreien, „Er ist schon vergeben." Dies war zwar eine dreiste Lüge, doch Hermine wusste noch von früher, wie Ashley schon in der Grundschule immer alle Jungs gekriegt hatte, welche sie gewollt hatte. Und da sie seit diesen Jahren nicht hässlicher, sondern noch hübscher geworden war, nahm die Gryffindor an, dass sich nicht viel geändert hatte. „Schade", war das Einzige, was die Blonde dazu sagen konnte, „Na ja...kann man nichts dagegen machen. Ich gehe jetzt zu meinem Platz zurück, denn die Aufführung beginnt bald! War schön dich mal wieder zu sehen!" Mit einer Umarmung verabschiedeten sich die Beiden voneinander und machten sich getrennt auf den Weg zu ihren Plätzen. Hermine setzte sich neben Draco hin und gerade in diesem Moment erloschen die Lichter der Halle und die Aufführung begann.


Die Hauptrolle wurde von einem 6. Klässler verkörpert, welcher einen Jungen spielte, der eines Tages nach einem schweren Unfall aus dem Koma erwachte und keine Erinnerungen an Weihnachten mehr hatte. Es war traurig zuzusehen, wie die Eltern verzweifelt versuchten, ihrem Sohn die Erinnerungen an das Fest der Liebe wiederzugeben, erfolglos. Dann, in der Nacht vor Weihnachten, kam ein kleiner Weihnachtswichtel, welcher übrigens von Henry gespielt worden war, ins Zimmer des Jungen und nahm ihn mit auf eine Reise.


Der kleine Wichtel mit dem Namen Toby und der Junge namens Killian reisten zum Nordpol in die Welt des Weihnachtsmannes. Dort zeigte Toby dem Jungen die Stadt der Wichtel, die große Geschenkfabrik, die Post, in welcher alle Wunschzettel der Kinder ankamen, die Stallungen der Rentiere und vieles mehr. Zwischendurch wurden auch immer wieder Weihnachtslieder gesungen. Manche waren bekannte Stücke, wie Rudolph the red nose reindeer aber manche waren auch selbst komponierte Songs. Alle Kinder spielten ihre Rolle ausgezeichnet und besonders Henry sorgte mit seiner Rolle als tollpatschiger Wichtel für einige Lach – und „Ist das niedlich" – Momente.


Nach der Aufführung warteten David, Mary, Draco und Hermine in der Vorhalle auf den kleinen Theaterkünstler. Henry kam angerannt und sprang direkt in Davids Arme. „Das hast du toll gemacht, mein Junge!" lobte er seinen Sohn und die Anderen stimmten ihm zu. Zu fünft machten sie sich auf den Weg Richtung Auto, wobei Henry getragen wurde, da er eingeschlafen war. David setzte den Kleinen ins Auto und gurtete ihn an.


Kurze Zeit später kamen die Familie und Draco vor dem Haus an und David trug den Kleinen ins Haus. Mary betrat das Haus ebenfalls, während Draco und Hermine noch kurz vor der Tür stehen blieben. „Und?" Wie hast du die Aufführung gefunden?" fragte Hermine ihn. Draco lächelte. „Sie hat mir sehr gut gefallen. Besonders, weil Killian mich sehr an mich selbst erinnert hat", antwortete er ihr ehrlich. „Das bedeutet, ich bin dein Weihnachtswichtel?" bemerkte Hermine schmunzelnd. Draco trat ein paar Schritte näher an sie heran, bis er ganz dicht vor ihr stand und ihr in die Augen blickte. Der Slytherin griff sanft nach ihrer Hand. „So ungefähr...obwohl du eher ein Weihnachtsengel bist!" Hermine lächelte den Blonden an und umarmte ihn. Draco schlang seine Arme fest um Hermine und drückte die Gryffindor fester an sich. Genüsslich sog er ihren guten Duft nach Erdbeeren ein. Genau in diesem Moment huschte eine Sternschnuppe über den klaren Nachthimmel. Draco wusste, dass er nun einen Wunsch frei hatte. Der Malfoy Erbe brauchte nicht lange, um sich seinen Wunsch zu überlegen. Das Einzige, was er sich in diesem Moment sehnlichst wünschte, war, dieses Mädchen in seinen Armen endlich „Sein" nennen zu können.




Hey alle zusammen !


Tut mir leid, dass ich in letzter Zeit nie mehr persönlich etwas zu den Kapiteln geschrieben habe, doch die vergangen Tage waren sehr stressig und anstrengend für mich. Meine Lehrer denken sich wohl, sie könnten vor Weihnachten noch extra viele Prüfungen reinhauen, da wir ja in der Vorweihnachtszeit ja sowie nichts besseres zu tun haben, als Wirtschafts- oder Finanzwesen zu büffeln (könnt ihr die Ironie schon riechen?). Ausserdem war ich das ganze Wochenende lang weg, weshalb ich gerade drei Kapitel auf einmal geuploadet habe. Das von vorgestern, das von gestern und das von heute (wir haben nun 00:24 am 17.12.2018). Ich hoffe, ihr habt Freunde an diesem kleinen Kapitelmarathon und könnt euch in einem Zug durchlesen. 


So, ich sollte jetzt aber besser schlafen gehen, da heute ein Französisch- und ein Mathetest auf mich warten. Gute Nacht!


Eure 
Dramioneforever02



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