16. Dezember


Am darauffolgenden Tag wachte Hermine erst um 12:00 Uhr auf. Kein Wunder, wenn sie und Draco so spät vom Weihnachtsmarkt nach Hause gekommen waren. Müde schlurfte sie nach unten in den Speiseraum und sah alle entspannt am Mittagstisch sitzen. „Auch schon wach Hermine?" witzelte Mary. Hermine nickte nur uns setzte sich auf den freien Platz neben Draco. „Seit wann bist du wach?" fragte sie ihn. „Seit ungefähr einer Stunde." Hermine nickte und schaute auf den Esstisch. Ihre Mutter hatte Reis Kasimir gekocht. Eine von Hermines vielen Lieblingsspeisen. Da alle anderen schon Essen auf ihren Tellern hatten, schöpfte Hermine sich selbstständig eine ordentliche Portion. „Wie war es eigentlich gestern auf dem Weihnachtsmarkt?" meldete sich nun Hermines Dad zu Wort. „Es war wunderschön!" begann Hermine zu schwärmen, „Wir haben noch einen Freund von Draco angetroffen und sind dann zusammen mit ihm von Stand zu Stand gegangen." „Das hört sich schön an", sagte Mary. „War es auch!" meldete sich nun auch Draco zu Wort. „Und was macht ihr heute?" fragte Henry interessiert. Hermine blickte fragend zu Draco und ass gleichzeitig einen Löffel des Reises. Eigentlich hatten sie beide für heute noch nichts geplant. Dem schien jedoch eine Idee gekommen zu sein, denn seine Augen blitzten auf. „Auf was hättest du den Lust Henry?" fragte er Hermines kleinen Bruder, während er sich einen Löffel von dem leckeren Reis in den Mund schob. Dessen Augen begannen spitzbübisch zu funkeln: „Auf eine Schneeballschlacht!"


Gut zwei Stunden später standen Henry, Draco, Hermine, Mary und David, alle in ihre wärmsten Winterklamotten gehüllt, draussen im Garten der Grangers. „Wir machen jetzt eine richtige Schneeballschlacht!" verkündete der kleine Henry, „Mom und Dad, ihr seid das böse Königreich der Erwachsenen und Draco, Hermine und ich sind das Königreich der Kinder!" „Warum nennen wir es nicht gleich Neverland!" witzelte Hermine, doch ausser ihr schien es niemand zu verstehen. „Jedes Königreich hat nun eine halbe Stunde Zeit, um seine Festung aufzubauen!" verkündete Henry und rannte los. Draco und Hermine spurteten ihm hinterher. Hinter dem Trampolin blieb der Junge stehen und deutete auf eine freie Fläche im Garten. „Da werden wir unsere Festung aufbauen! Sie muss undurchdringbar sein!" Hermine und Draco nickten, obwohl beiden bewusst war, dass dies nicht funktionierte. Sie spielten einfach mit Henrys Fantasie mit. „Kommt!" zischte Hermines Bruder und die Drei rannten auf die weisse, freie Fläche zu. Kaum waren sie dort angelangt, begannen sie auch schon wie verrückt eine Kreiswand aus Schnee zu formen. Nach 15 Minuten war im Inneren des Kreises fast aller Schnee weggeschaufelt worden und die Mauer aus Schnee genügend hoch, um sich dahinter verstecken zu können. „Wir müssen uns noch Munition beschaffen!" rief Henry laut und sprang über die Schneewand. Hermine und Draco folgten ihm grinsend.


Sie formten lauter Schneebälle und nach 15 Minuten hatten sie genügend Schussmunition sicher in ihrer „Festung" verwahrt. „Der Krieg bricht aus!" brüllte Henry. So laut, dass es auch Mary und David auf der anderen Seite des Gartens mitbekamen. Dann stürmte Hermines Bruder mit einem Arm voller Schneebälle von ihrer Festung weg, auf der Suche nach der Festung des Bösen. „Werden sie mich beschützen, mein edler Ritter?" säuselte Hermine und Draco lachte: „Ich würde mein Leben für sie geben, meine Prinzessin!" Hermine griff grinsend nach zwei Schneebällen und verliess dann ebenfalls ihre provisorische Festung. Draco tat es ihr gleich. Die Beiden rannten um die Hausecke und erkannten, dass David, Mary und Henry schon dabei waren, sich mit Schneebällen abzuschiessen. Draco warf seinen einen Schneeball und traf damit David am Kopf. „Volltreffer!" jubelte Draco, doch kurz darauf traf ihn ein Schneeball mitten ins Gesicht. „Leg dich nicht mit uns an!" rief Mary ihm lachend entgegen. Nun hatte auch Hermine damit begonnen, Schneebälle nach ihren Eltern zu schmeissen. Es herrschte ein riesen Durcheinander. Schneebälle flogen durch die Luft und trafen Köpfe, Rücken, Arme oder Beine. Es wurde viel gelacht und alle hatten ihren Spass. Irgendwann brachten es Henry, Draco und Hermine fertig, Mary und David immer mehr zurückzutreiben, bis sie in ihre Festung flüchteten. „Wir haben sie besiegt!" schrie Henry jubelnd, „Kinder an die Macht!" Henry stürmte weg und liess Draco und Hermine alleine zusammen stehen. „Ich würde sagen, wir haben uns gut geschlagen Prinzessin!" „Da bin ich ganz ihrer Meinung, mein edler Ritter!" Lachend fielen sich die Beiden in die Arme und umarmten sich eine Weile. Es tat beiden gut, den Anderen in den Armen zu halten. Hermine sog Dracos Duft nach Minze tief in ihre Nase ein und atmete sie friedlich wieder aus. Ja, sie liebte Dracos Aftershave, so wie alles an ihm.





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