006 - die Übernachtung

Ich betrete die Cafeteria, woraufhin plötzlich alle schweigen. Ich habe den ganzen Morgen gebraucht um mich zusammenzuraffen. Die Erinnerungen und die Flashbacks waren zu viel für mein gebrochenes Herz. Ich suche nach Jones, der nicht an unserem Tisch sitzt. Ich finde ihn bei den Serpents. Er hat sich wohl entschieden. Enttäuscht setze ich mich auf die Fensterbank, woraufhin Jones zu mir kommt.


„Heather es tut mir leid mit gestern Abend", beginnt er unsicher, doch ich unterbreche ihn. Wenn ich etwas hasse, dann sind es Entschuldigungen, denn sie bringen dir nichts. Sie erinnern mich an den verdammten Schmerz und daran das dir niemand einen Fehler wieder gut machen kann, sogar nicht mit Entschuldigungen.


„Hey Jones. Ist schon okay du warst eben bei deiner Freundin", antworte ich kühl.


„Nein sie ist nicht meine Freundin. Sie versteht das alles nicht Heather".


„Erklär es mir heute Abend auf dem Weg zum Trailer", lache ich, da es zur Stunde klingelt. Er nickt.


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„Gute Nacht Pops", rufen Jones und ich gleichzeitig, als wir das Diner verlassen. Er hat wieder die ganze Zeit geschrieben, während ich kellnerierte.


„Also Betty ist nicht meine Freundin. Sie war es mal...", erklärt er,"Aber das mit der Southside versteht sie nicht und man kann es ihr auch nicht erklären. Sie versteht es nicht, dass man hier nur in einer Gang überlebt".


„Außer du bist Heather Hernandez", lacht er, woraufhin ich einsetze.


„Das heißt du wirst jetzt ein Serpent?", frage ich vorsichtig.


„Nein. Ich zögere es raus. Ich warte auf ein Zeichen kann man fast schon sagen", sagt er.


„Zeichen?", frage ich nach.


„Mein Dad", antwortet er,"Es ist kompliziert". Das ist wieder ein Thema, über das er nicht reden will. Er weiß nicht, dass ich das Komplizierte kenne, also will er es mir gar nicht erzählen.


„Achso okay", antworte ich lächelnd, damit er sich besser fühlt,"Danke fürs nachhause bringen". Auch er verabschiedet sich und verschwindet. Verwundert schaue ich ihm hinterher, denn er geht in die andere Richtung als sonst.


„Hey Heather", begrüßt mich Sweet Pea,"Ich hoffe es geht dir...". Ich unterbreche ihn.


„Tut mir leid wegen gestern", antworte ich schnell, während ich schon Jones hinterher gehe,"Ich muss was nachschauen sorry. Kannst schon in deinen Trailer gehen". Damit verschwinde ich.


„Jones!", rufe ich über den Gehweg, als ich ihn erreiche,"Wo willst du ihn? Sonst gehst du nie hier lang?". Er dreht sich erschrocken zu mir,„Ähm".


„Na los komm mit", damit packe ich ihn am Arm,"Du schläfst bei dem Wetter nicht draußen".


„Woher?", fragt er.


„Ist wohl irgendwie logisch wenn es kompliziert mit deinem Dad ist, dir ein Autokino was bedeutet und plötzlich wenn es in Schutt und Asche liegt, du in eine andere Richtung gehst. Verdammt Jones sag sowas doch".


„Ich will keine Umstände machen", lächelt er dankend.


„Ich freue mich über Gesellschaft", antworte ich wahrheitsgemäß. Denn sind Andere um mich herum, breche ich nicht zusammen.


„Danke", sagt er, als wir meinen Trailer betreten,"Wie kann ich mich bedanken?". Ich lächele.


„Sag mir was du schreibst". Stumm stellt Jones seine Tasche neben dem Sofa ab und lässt sich auf dem Polster fallen. Ich setze mich neben ihn.


„Och komm Jones", lächle ich und zuppele an seinem Ärmel. Daraufhin schaut er mir in die Augen und ich in seine. Für einen Moment fühle ich mich wie damals.


„Nein Heather. Tut mir leid das kann ich dir nicht sagen", antwortet er und wendet seinen Blick ab. Enttäuscht schaue ich auf den Boden. Ich dachte echt, er würde es mir sagen.


„Dadrüben ist das Bad. Fühl dich wie zuhause. Ich hole dir noch eine Decke", sage ich, während ich vom Sofa aufstehe. Er antwortet nicht und schaut nachdenklich an die Decke. Ich verschwinde im Schlafzimmer und bringe ihm von dort eine Bettdecke mit. Danach verschwinde ich im Bad, wo ich kurz eiskalt dusche und mich bettfertig mache.


„Ähm Heather", ertönt es von Jones, sowie ich aus dem Badezimmer trete,"Danke". Ich nicke ihm lächelnd zu und verschwinde im Schlafzimmer, wo ich den Bademantel von meinem Körper gleiten lasse und in bequeme Sachen schlüpfe. Plötzlich klopft es hinter mir, sodass ich zusammen zucke.


„Heather", höre ich eine sanfte Stimme. Mir läuft ein angenehmer Schauer über den Rücken. Ich öffne die Tür. Seine Grün-Blauen Augen mustern meinen ganzen Körper, wovon ich Gänsehaut bekomme. Seine Augen sind nicht tiefblau, aber auch nicht so grün wie meine. Es ist eine Mischung aus Beiden. Plötzlich schaut er mir wieder in die Augen.


„Du hast unglaubliche Augen Heather", flüstert er. Ich schaue ihn verwundert an.


„Tut mir leid", sagt er plötzlich lauter und geht verlegen durch seine Haare,"Sorry für das stören. Schlaf gut". Damit dreht er sich sofort um und geht ins Bad. Verwirrt schaue ich ihm hinterher. Was war das jetzt?


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Ich liege mit überschlagenen Beinen auf dem Sofa und warte auf Jones. Ich erwarte eine Antwort. Wieso steht er wohl vor meiner Tür, macht mir ein Kompliment und dann entschuldigt er sich dafür?!


„Was sollte das denn gerade, Jones?", frage ich und stehe schwungvoll von dem Sofa auf, als er vor mir steht.


„Es ist wirklich nichts", antwortet er und schaut eingeschüchtert auf den Boden. Ich nehme vorsichtig seine Hände in meine und sage:"Jughead bitte". Plötzlich schaut er auf. Habe ich gerade mal nicht Jones gesagt?


„In meinem Buch geht es um dich ".

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