Kapitel 9♡

27. 04.2017

Mikey
After Hours - The Weeknd

Ich sitze allein im Konferenzraum, streiche mir gedankenverloren über die Haare, als die anderen reinkommen. Kokonoi zieht einen kleinen Kaffeewagen hinter sich her.
Eigentlich war das Konferenz Treffen erst auf Heute Mittag gelegt, doch durch den versuchten Ausbruch von Y/n habe ich ihn vorverlegt.
„Guten Morgen."
Ich nicke nur zum Gruß, während sich alle bis auf Kokonoi auf ihren Plätzen verteilen. Der Finanzberater schenkt mir Kaffee ein, bevor auch er sich hinsetzt.
Ich trinke einen Schluck von der schwarzen Flüssigkeit und lehne mich auf meinen Stuhl zurück.
„Neuigkeiten? "
Mocchi räuspert sich.
„Ja", antwortet er und faltet seine Hände zusammen. „Hanma ist bereit auf unsere Geschäfte einzugehen ", er schaut auf und unsere Blicke treffen sich. „Aber dafür will er etwas besonderes haben", beendet er seinen Satz. „Gebt ihn Geld, Drogen oder sonst was ", sage ich nur monoton. „Hauptsache wir haben ihn auf unsere Seite."

Mocchi blickt auf seine Hände und antwortet:„Genau das will er nicht. Er
will - „ er räuspert sich, „mit dir über diese Angelegenheit sprechen, denn du hast etwas was er unbedingt haben will."
Eiskaltes Grauen erfasst mich. Ein unbehagliches Schweigen tritt ein, niemand von den anderen wagt es die Stille zu durchbrechen bis ich wieder das Wort ergreife.
Durch die verwirrten Blicken unter den anderen Mitgliedern weiß ich dass sie keine Ahnung haben worum es genau geht bei der Sache. So soll es vorerst auch bleiben.
„Sonst noch irgendwas?", frage ich irgendwann als der Kaffee schon viel zu kalt ist um ihn noch zu trinken.
Sanzu zapptel unruhig auf seinen Stuhl hin und her. „Wie gehen wir weiter vor mit Y/n? Ich mein du hast sicher nicht beabsichtigt sie für immer hier zu halten oder?", fragt er mich, doch bevor ich antworten kann, kommt mir Kokonoi zuvor. „Wir könnten sie als weiteren Geldzapfen benutzen. Ich mein es gibt bestimmt viele Typen die mehrere Riesen ausgeben um sie kämpfen zu sehen oder selbst gegen sie zu kämpfen",schlägt er vor. Mit seinen Vorschlag hat er eine Ideen Schlacht hervorgerufen, denn auch die Haitanis hauen direkt ihre Idee raus. „Oder wir stecken sie in eins der
Bordellen! ", schlägt Ran vor. „Oder sie wird unsere private Hausfrau!", sagt Rindou. Beide bekommen einen Schlag auf den Hinterkopf von Kakucho und schweigen danach.
„Ihr perversen", murmelt Takeomi, während er sich eine Zigarette anzündet. „Das ist eher ein Kompliment für die", sagt Mocchi und rollt mit den Augen.
Ratlos zucke ich mit den Schultern. „Hab nicht darüber nachgedacht", sage ich nur, bevor ich aufstehe und zur Tür laufe. Meine Hände versenke ich in meinen Hosentaschen. Bevor ich den Raum verlasse, drehe ich mich Noch einmal um. „Bringt ihr nacher etwas zu essen und dann begleitet sie in ihre Wohnung damit sie ihren Krempel holen kann", lautet mein Befehl, bevor ich die Tür hinter mich zuziehe. Während die anderen sich in die Kleine kümmern werden, muss ich das neu entstandenen Problem umgehen. Ich darf nicht zulassen das Hanma das bekam was er haben wollte. Ich darf es unter keinen Umständen zulassen!
Das hieß ich muss mein Angebot mit Hanma zusammen zu arbeiten zurück ziehen.

Y/n

Üble Kopfschmerzen plagen mich. Sie waren von jetzt auf gleich da, verschwanden allerdings nicht. Als ich die Augen öffne, befinde ich mich nicht wie erwartet in meiner kleinen Wohnung sondern immernoch im gleichen Zimmer welches mir zugeteilt worden war. Ich fühle mich als hätte mich ein Lastwagen überholt und mich anschließend jemand wieder von der Straße aufgekratzt hätte.
Als ich mich langsam aufsetze, brauche ich einige Sekunden bevor ich klar sehen kann und nicht alles wackelt.
Was ich nicht alles tun würde um nach Hause zu dürfen, denke ich deprimiert und schlage die Decke beiseite. Fast zeitgleich ertönt ein Klopfen. Zweimal und fest.
„Bist du wach? "
Ich verdrehe sofort die Augen. War doch klar! Als ich nicht antworte, öffnet er die Tür und streckt zögerlich zuerst seinen Kopf ins Zimmer bevor er schließlich komplett eintritt. Seine Augen sind etwas rot unterlaufen, wahrscheinlich weil er gekifft hatte und seine Mundwinkel gehen etwas nach oben als er bemerkt das ich schon wach bin. In seinen Händen hält Sanzu ein Tablet welches er neben sich auf der Kommode abstellt und anschließend seine Hände in die Hosentasche steckt.
„Einen wunderschönen guten Morgen", wünscht Sanzu mir.
„Ich will nach Hause ", erwidere ich jedoch nur wie ein trotziges Kleinkind.
„Kannst du später."
Überrascht reiße ich meine Augen auf. Hatte ich mich gerade verhört oder hatte Sanzu wirklich gesagt das ich nach Hause darf?
„Wir fahren dich nacher dort hin damit du deinen Krempel zusammen packen kannst."
Und pufff! Mein Funkeln verschwindet aus meinen Augen und ich seufze genervt.
„Warum?"
„Warum was? ", fragt er und lehnt sich an die Wand hinter ihn an.
„Warum zur Hölle haltet ihr mich hier gefangen?", frage ich und runzel die Stirn als Sanzu verkündet das er selbst keine Ahnung hätte. „Ihr seid ein Haufen Idioten!"
Das Lächeln aus Sanzus Gesicht verschwindet. Nein es verschwindet nicht. Es wird eher zu einen angsteinflößenden Grinsen. Ein etwas raues Lachen ertönt von ihn.
„Mag sein das wir nach Idioten aussehen. Doch das sind wir keines Wegs."
„Achja dann Nenn mir einen einzigen Grund warum ich ausgerechnet hier bleiben sollte!", fordere ich und gehe trotz seinen Grinsens auf ihn zu. „Nenn mir einen verdammten Grund Sanzu! "
Sein Blick wird innerhalb einer Millisekunde ernst. „Weil es vielleicht Menschen gibt, die durchaus ohne zögern töten. Auch kleine süße Mädchen wie
dich. "
Ich lache auf. „Beschreibst du gerade euch selbst? "
Sanzu rollt die Augen. „Eventuell aber vertrau mir. Hier bist du deutlich besser dran als sonst wo und jetzt", er deutet auf das Tablett auf der Kommode, „Ess damit wir gleich los können. "

Ohne großartig zu schmecken was ich überhaupt esse, schlinge ich das Essen runter und springe sobald der Teller leer ist auf. „Wir können los."
Sanzu hatte mich geködert und das weiß er auch. Er macht sowas bestimmt nicht zum ersten Mal. Andere Menschen manipulieren. Doch obwohl es mir bewusst ist, ist das Verlangen in meine Wohnung zu gehen größer als meine Vorsicht gegenüber diesen Mannes.
„Perfekt! ", Sanzu erhebt sich vom Sofa auf den er in der Zwischenzeit Platz genommen hatte und öffnet mir die Zimmertür. Sofort fallen mir die beiden Männer die an der gegenüberliegenden Wand lehnen.
„Wurde ja auch mal Zeit", meckert der Kleinere. „Nach euren herum Geschreie, dachte ich schon die Kleine hätte dir wieder eins übergezogen Sanzu ", lacht der Größere. „Halt die Fresse Haitani!",erwidert Sanzu.
Eine Hand taucht in meinen Blickwinkel auf und ich wende den Blick von Sanzu ab. „Ich bin Ran Haitani und das da", er deutet auf den kleineren, „Ist mein Kleiner Bruder Rindou. " Wieder hält er mir seine Hand entgegen aber ich nehme sie nicht an und stopfe stattdessen meine eigene Hände in die Känguru Tasche meines Pullovers.
„Y/n", sage ich nur, bevor ich mich wieder Sanzu zuwende. „Also wie geht's weiter? ", frage ich ihn und beachte die anderen beiden nicht weiter. Das einzige was ich aus den Augenwinkel sehe, ist das leichte Schmunzeln von Rindou und das beleidige Gesicht von Ran. Auch Sanzu beachtet die beiden nicht weiter, auch als sie uns zum Aufzug folgen. „Zuerst fahren wir in deine Wohnung um deinen Krempel zu holen ", beginnt er, doch ich unterbreche ihn als wir in den Aufzug steigen. „Zählt unter Krempel auch eine Katze?", frage ich ihn. Sanzu zieht eine Braue hoch.
„Katze? ", fragt Ran und Rindou sagt das er Katzen nicht ausstehen kann.
„Wir können die unterwegs in ein Tierheim abladen", sagt Sanzu. Entsetzt sehe ich ihn an und verpasse ihn einen Hieb auf den Kopf. „Keine Katze,
keine Y/n", sage ich und verschränke dann meine Arme vor der Brust. „Ich sagte keine Katze! ", erwidert Sanzu, doch ich zucke nur mit der Schulter und wende mich von ihn ab. Dabei fällt mir der Spiegel im Aufzug auf und ich betrachte nachdenklich die Spiegelung von uns vier.
Ran der mittlerweile an sein Handy hängt, jedoch alle paar Sekunden zu mir aufschaut um sich zu vergewissern das ich nicht verschwunden bin. Rindou der seinen Blick auf seine Schuhe gerichtet hat und Sanzu der einfach die Wand anstarrt und sich erst wieder regt als die Tür des Aufzuges sich öffnet. Bevor ich, gefolgt von den dreien den Aufzug verlasse, betrachte ich mein eigenes Spiegelbild. Ich trage noch exakt die gleichen Klamotten von gestern als ich aus den Club gegangen bin. Meine Haare wirken im Licht etwas glanzlos und unter meinen Augen sind leichte Augenringe zuerkennen. Alles in einem sah ich aus wie eine Vogelscheuche.

Ich folge Sanzu den Gang entlang zu einer Tür, hinter der sich einige Treppenstufen befinden. Wahrscheinlich führt sie zu eine Art Keller. Zusammen mit den Männern laufe ich die Treppenstufen hinab und bleibe verdutzt vor drei weiteren Türen stehen. Rechts neben der Tür zu meiner Linken hängen mehrere Schlüssel an Hacken. Die Tür zu meiner Rechten ist nur angelehnt und die Tür in der Mitte hat ein kleines Guck Fenster.
Sanzu öffnet die Tür zu meiner Linken, während Rindou sich einen der Schlüssel schnappt und mir den Vortritt lässt. Etwas zögerlich trete ich über die Türschwelle und halte im selben Augenblick die Luft an. Der Anblick verschlägt mir die Sprache. „Na? Gefällt dir was du siehst? ", fragt Sanzu und legt seinen Arm auf meine Schulter ab.
Es müssen ungefähr über zehn sein. So teuer das ich die Zahl wahrscheinlich wie ein Kaugummi aussprechen würde.
Vor mir standen säuberlich eingeparkte Fahrzeuge der teuersten Automarken der Welt. All diese Fahrzeuge gehören meinen Entführen, die angesichts meines Gesichtes sich kaum ein Lachen verkneifen können.


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Hey Leute
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Aktuell habe ich eine weiter Fanfiction nebenbei angefangen. Eine Haikyuu X Oc Story. Schaut gern mal vorbei.

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