Kapitel 20 ⛤

Y/n

1.05.2017

Die Kaffeemaschine summt leise vor sich her und bis auf sie ist es komplett still in der großen Küche bis...
„Wenn du schon mein Auto benutzt, achte gefälligst darauf es nicht zu beschädigen! Ausgerechnet diese verdammte Woche hat die Werkstatt zu! Wo soll ich jetzt einen Automechaniker herzaubern?!" ,ein wütender Takeomi kommt in die Küche stürmt und zerstört somit die herrliche Stille. „Tu nicht so so als wäre es alleine meine Schuld! Maul lieber den Vollpfosten an, der die Scherben in der Einfahrt liegen gelassen hat!",Sanzu erreicht nach Takeomi die Küche. „Wegen dir bekomme ich schon graue Haare!", behauptet Takeomi und zündet sich eine Zigarette an, während er am Tisch Platz nimmt. „Ich muss dann wohl oder übel deine Karre für den Auftrag morgen benutzen, außer du findest auf die schnelle noch heute einen Automechaniker", er pustet den Qualm aus. „Achso und die Rechnung bezahlst du natürlich auch",fügt er noch hinzu.

„Dein Auto, deine Verantwortung. Ich kann ja nichts dafür dass du mir dein Auto anvertraust."  Gerade als Takeomi sich wütend vom Tisch aufstützt, räuspere ich mich und alle beide Augenpaare liegen sofort auf mir. „Worum genau geht es hier?",frage ich den älteren Berater. „Er hat meinen Reifen beschädigt, weil er keine Augen im Kopf hat",seufzt Takeomi schwer und lässt sich wieder auf den Stuhl fallen.
Sanzu rollt mit den Augen. „Heul nicht."
„Und du brauchst jemanden der den Reifen wechselt? Habe ich das richtig verstanden?", ich lehne mich mit den Rücken hinten an der Küchentheke an.
Wieder seufzt der Berater schwer und nimmt einen weiteren Zug von seiner Zigarette. „Genau. Wir haben zwar einen eigenen Automechaniker und sogar eine eigene Werkstatt, aber der Typ hat sich Urlaub genommen und wo anders können wir nicht hingehen, weil wir dann für Aufsehen sorgen und uns die Polizei schon genug im Nacken sitzt. Ich würde es zwar selbst machen, aber dort hört mein Wissen auf." Er kratzt sich am Nacken.

„Darf ich es mir vielleicht mal anschauen?", die Frage verlässt wie von selbst meinen Mund. Verwirrt sehen mich die beiden Männer an und Sanzu hebt eine Braue. „Ich glaube du kannst dort nicht wirklich weiter helfen. Ist zwar nett gemeint Süße, aber ich glaube dort lässt sich erst einmal nichts machen",erklärt mir Sanzu. Ich wende mich für wenige Momente zu der Kaffeemaschine um, und schenke mir Kaffee in eine Tasse ein, bevor ich mich wieder zu den beiden umdrehe. Diesmal sehe ich nur den Berater an. „Also... Darf ich?",frage ich nocheinmal nach. Er zuckt die Schulter. „Kannst das ruhig machen... Aber ich glaube es ist so wie Sanzu schon gesagt hat... Großartig kannst du dort nichts machen." Ich muss leicht schmunzeln und trinke die Tasse aus. Dann strecke ich die Hand fordernd zu Takeomi aus. „Gibst du mir den Schlüssel?", frage ich. Etwas verzögert reicht er mir diesen und steht dann auf. „Ich zeige dir wo das Auto steht",erklärt er mir und deutet mir an ihn zu folgen. Sanzu begleitet uns in die Garage 
Der ältere Berater steuert auf einen Baby blauen farbenden Bugatti Chiron Super Sport 300+ zu, und alleine die Farbe des Auto Models begeistert mich. Wie ein Kleinkind an Weihnachten grinse ich von einen Ohr zum anderen. Es war eins der wenigen Autos in einer hellen Farbe in der geräumigen Garage. „Vorne Rechts hat er einen Platten" erklärt Takeomi mir, während er sich zu mir umdreht. Seine Augen glitzern humorvoll, als er meine Begeisterung wahrnimmt und seine Lippen kräuseln sich leicht. „Cooles Teil oder? Er hat eine Beschleunigung von 0 zu 100 km/h innerhalb..." „von 2,5 Sekunden",unterbreche ich ihn. Er lächelt leicht, wobei das Lächeln von einer gewissen Fassungslosigkeit begleitet wird. Anscheinend hatte er nicht damit gerechnet, dass ich das wissen würde. „Es wurde nur eine begrenzte Anzahl hergestellt, was sich daraus schließen lässt warum du ihn überhaupt hast. Ihr müsst ja immer das besonderste haben." Sanzu neben mir schnaubt leise. „Das weißt du bestimmt nur weil du eine Serie geschaut hast wo das bestimmt erwähnt worden ist",vermutet er.
Jedoch beachte ich ihn nicht wirklich und schließe das Auto mit den Schlüssel auf. „Wahnsinn..."

Ich setze mich in den ergonomisch
geformten Fahrersitz, der sich wie eine
maßgeschneiderte Rennschale anfühlt.
Meine Hand gleitet über das Lenkrad, das mit Kohlefaser umwickelt ist, und ich spüre die perfekte Griffigkeit.  Mit großer Kraft muss ich mich wieder überwinden aus den Fahrzeug auszusteigen, um mir den Reifen anzuschauen.
Ich gehe um das Fahrzeug herum und sehe mir den rechten Vorderreifen genauer an.
Meine Augen fixieren den Reifen, und sofort fällt mir ein kleiner, aber tiefer Schnitt an der Lauffläche auf. Ich beuge mich etwas näher, um sicherzugehen. Der Schnitt ist klar erkennbar, wahrscheinlich durch eine Scherbe oder einen spitzen Gegenstand verursacht. Langsam richte ich mich wieder auf und klopfe mir den Staub von der Hose. „Ist die Werkstatt weit weg? Ich denke ein paar Meter könnte er noch überleben, aber eine Fahrt durch die ganze Stadt ist nicht mehr drin." Takeomi zündet sich wieder eine Zigarette an und nimmt erst einmal entspannt einen Zug, bevor er mir antwortet. „Nene... Die ist gleich um die Ecke. Schätzungsweise 500 m entfernt."
Ich werfe ihn die Schlüssel zu und steige in den Beifahrersitz. Etwas unbeholfen fängt er sie und folgt meinen Beispiel ins Auto einzusteigen. Sanzu jedoch hatte sich in der Zwischenzeit irgendwann aus den Staub gemacht, denn dort wo er bis vorhin noch stand, war er nicht mehr.
Takeomi startet das Auto und sofort habe ich Gänsehaut. Es ist als wäre ein langersehnter Traum in Erfüllung gegangen. Vorsichtig steuert der Berater uns aus der Garage und reiht sich in der Straße ein. Innerhalb zwei Minuten halten wir an. Takeomi drückt irgendeinen Knopf und ein großes schwarzes Tor öffnet sich und gibt mir den Blick ins innere frei. Sowohl die Größe, als auch die schwarze Einrichtung beeindruckt mich. Sobald das Auto im Inneren der Werkstatt geparkt ist, steige ich aus den Auto und bewundere alles aus der Nähe. Ich entdecke die modernsten Werkzeuge, eine Hebebühne und mehrere Spezialgeräte.  Takeomi parkt das Auto auf die Hebebühne, bevor er ebenfalls aussteigt. „Darf ich alles benutzen was hier zu finden ist?",frage ich ihn, worauf er sofort nickt. Sofort mache ich mich daran die Schränke auf ihren Inhalt zu untersuchen. Mit einen Drehmomentschlüssel, einen Schlagschrauber und einen Reifenheber begebe ich mich zur Hebebühne. Takeomi scheint in der Zwischenzeit Musik angemacht zu haben, denn aus den Boxen jeweils in jeder Ecke beginnt Musik zu spielen.

Zuerst löse ich die Radmutter des beschädigten Voderrads mit den Schlagschrauber. Vorsichtig nehme ich den Reifen ab und lege ihn beiseite. „Takeomi?", ich suche die Werkstatt mit den Augen ab und finde ihn in einen schwarzen Ledersitz vor, die in einer der hinteren Bereiche stehen. Bei den Klang meiner Stimme hebt er sofort den Kopf und blickt von seinen Handy auf. „Ja was ist? Brauchst du irgendwas?"
„Sowas wie einen Ersatzreifen hast du nicht zufällig hier oder?"
Er überlegt kurz. „Welche brauchst du?"
„Kommt drauf an... Für eine prävise Lenkung und hohe Geschwindigkeiten eigenet sich sehr gut Bridgestone Potenza S007... Aber dann wechsel ich wenn es in Ordnung ist die anderen drei Räder gerade mit."
Er nickt zustimmend. „Guck mal hinten im Lager.. vielleicht wirst du dort fündig... Wenn ich dir irgendwo helfen kann, sag bescheid."
Ich gehe auf die Tür zu auf die er gedeutet hat. Es dauert ein wenig bis ich aus meinen Staunen raus komme und mich im Lager auf die Suche der Reifen mache. Wahrscheinlich gab es kaum etwas was die Bonten Mitglieder nicht besaßen.

Zurück an der Hebebühne montiere ich die neuen Reifen an den Felgen und achte sehr genau darauf das alles perfekt sitzt. Mit den Drehmomentschlüssel ziehe ich die Radmuttern gleichmäßig an, bis sie perfekt sitzen. Als nächstes wuchte ich die Reifen aus, um sicherzustellen dass alles perfekt ausbalanciert ist. Dabei überprüfe ich sorgfältig jede kleine Abweichung und korreliere sie, bis jedes Rad perfekt ausgerichtet ist. Schließlich senke ich das Auto langsam wieder auf den Boden ab.

Ich klopfe meine Hände an meiner Hose ab. „Takeomi, ich bin fertig, könntest du vielleicht einmal eine...",weiter komme ich nicht, denn ich stoppe mitten im Satz als Takeomi seine Hand auf meine Schulter legt. Der Qual Geruch steigt mir wieder in die Nase und ich verziehe etwas das Gesicht. Er wirbelt mich zu ihn herum, und mustert mich nachdenklich. „Wie kann es sein, dass du genau wusstest was zu tun ist? Soweit ich weiß hast du nie als Automechanikerin gearbeitet, oder etwa doch?"
Ich bringe zwei Schritte Abstand zwischen uns und kratze etwas verlegen am Nacken. „Weißt du... Hast du jemals etwas von Touge Racing gehört?"
Verwundert hebt er eine Augenbraue. „Dieses Straßenrennen?",fragt er und ich nicke. „Worauf willst du hinaus?"
Ich schaue zum Auto und wieder zurück zu ihn. „Ich habe dort einige Monate immer wieder dran teilgenommen. Es war immerhin leicht verdientes Geld und außerdem",ich schaue auf meiner Finger, „dieses Gefühl, schneller als alles andere in der Welt zu sein hat mir gefallen. Es ist unbeschreiblich."
Der Berater schmunzelt leicht.
„Aber das erklärt immernoch nicht warum du weißt wie man Fehler am Auto behebt."
Zustimmend summe ich. „Musste in einer Werkstatt meine Sozialstunden absitzen, nachdem einmal ein Rennen von der Polizei gesprengt worden ist. Die haben mir den Führerschein für ein Jahr abgezogen und dazu musste ich Sozialstunden ableisten." Während ich ihn das erzähle, spiele ich mit den Stoff meines Sweatshirts. „Du bist ja also schon öfters in illegalen Sachen beteiligt. Ich meine die Kämpfwetten und die Straßenrennen sind ja gerade nicht allzu sehr legal, habe ich Recht?"
Ich summe als Antwort und schaue wieder zum Bugatti. „Willst du die Testfahrt machen?",fragt Takeomi als er meinen Blick folgt und drückt mir die Autoschlüssel in die Hand ohne auf meine Antwort zu warten, schließlich wurde diese deutlich genug von meinen begeisterten Gesichtsausdruck zur Geltung gebracht.
 

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Endlich konnte ich einiger Maßen mein Fachwissen von meinen Schulpraktikum verwenden, es war also nicht komplett umsonst gewesen

(So ungefähr sieht das Auto von Takeomi aus)

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