Kätzchen

„Niall, aufwachen.“ Obwohl es erst früher Mittag war, war Niall während des Films eingeschlafen und lag halb auf Harry, den Kopf auf dessen Schoß gebettet. Harry versuchte den Blonden aufzuwecken.
Er spielte ein wenig mit den weichen Ohren, die eine ähnliche Fellfarbe hatten, wie Nialls blonde Haare. Dieser schnurrte im Schlaf, wurde aber nicht wach und Harry schüttelte grinsend den Kopf.
„Kleiner, wach auf.“ Harry rüttelte leicht an der Schulter des Schlafenden und dieser gähnte, dabei entblößte er spitze Eckzähne und eine Zunge, die schmaler war, als die eines gewöhnlichen Menschen.
„Kätzchen.“, lachte der Lockenkopf und Niall rieb sich verschlafen die Augen. „K-Kätzchen? Hast du m-mich gerade K-Kätzchen genannt?“, fragte er beleidigt und Harry nickte. „Immerhin bist du jetzt wach und das war mein Ziel.“ „Ich s-schlafe eben g-gern.“, erklärte Niall müde und drehte sich, sodass er mit dem Gesicht zu Harrys Bauch gewandt da lag, und schloss wieder die Augen. „D-Du riechst g-gut.“, murmelte er und war schon wieder eingeschlafen.
Harry lachte leise und kraulte Niall zwischen seinen Ohren, der Blonde schnurrte leise im Schlaf. Da Harry nicht aufstehen konnte und auch nicht wirklich wollte, weil er es niedlich fand, wie Niall auf seinem Schoß schlief, griff der Lockenkopf nach der Fernbedienung und zappte durch die Fernsehkanäle.
Allerdings lief nichts, was ihn wirklich interessierte und Harry ging schnell dazu über Niall weiter zu kraulen und zu beobachten, wie dieser dabei im Schlaf lächelte. Harry hatte immer noch Mitleid mit ihm, er verstand nicht, wie man Niall so was antun konnte, er wirkte so unschuldig und lieb. Seine Schwanzspitze zuckte leicht hin und her und Harry grinste.



„Na, endlich wach?“, neckte Harry den gähnenden Niall, als dieser etwa eine Stunde später wieder wach wurde. „Mhm.“, brummte Niall und streckte sich, bevor er sich aufrichtete und Harry mit großen Augen anblinzelte. „T-Tut mir l-leid, dass i-ich auf dir g-gelegen habe.“ „Ach was, ist doch nicht schlimm. Hast du Hunger?“ Nialls Magen knurrte bevor er antworten konnte und die beiden grinsten sich an.
„Dann lass uns was kochen.“, beschloss Harry und ging in die Küche, um in den Untiefen seiner Kühltruhe nach etwas zu Essen zu suchen. Allerdings herrschte dort gähnende Leere, genau wie im Kühlschrank.
„Normalerweise esse ich in der Bäckerei oder hole mir auf dem Rückweg was.“, erklärte Harry entschuldigend und nahm sich einen Flyer von der Pinnwand. „Magst du Chinesisch?“, fragte er Niall und dieser zuckte mit den Schultern. „W-Weiß ich nicht.“ „Das ist mit Nudeln und Hühnchen und Gemüse, das schmeckt dir bestimmt.“, prophezeite Harry und griff zum Telefon, um zwei Portionen gebratene Nudeln zu bestellen.



„Und, schmeckt es dir?“ Niall kaute, legte den Kopf schief und nickte, nachdem er herunter geschluckt hatte. „Das ist l-lecker.“, beschloss er und schaufelte hungrig das Essen in seinen Mund. „Nicht so hastig, nicht, dass du dich verschluckst.“, lachte Harry und fing selbst an zu essen, allerdings weniger schnell als Niall.
„Vielleicht sollten wir heute doch noch einkaufen gehen. Willst du hierbleiben oder mitkommen?“, fragte Harry und Niall zuckte, wieder einmal, mit den Schultern. „I-Ich weiß nicht. D-Darf ich d-denn mit?“, fragte er schüchtern. „Wenn du möchtest. Ich kann aber auch erst einmal alleine gehen und dir ein paar Klamotten mitbringen und nächstes Mal kannst du mitkommen.“ Niall nickte zu Harrys Angebot. „D-Darf ich d-dann ein b-bisschen F-Fernsehen gucken?“ „Natürlich. Ich brauch auch nicht lange.“, versicherte der Lockenkopf.




Als Harry wieder kam, lang Niall auf dem Bauch auf der Couch und sah eine Zusammenfassung eines Fußballspiels, dabei bewegte sein Schwanz sich in einem gleichbleibenden Rhythmus von links nach rechts. Harry blieb einen Moment im Türrahmen stehen und sah sich das grinsend an.
„I-Ich hab d-dich gehört.“, meinte Niall und Harry zuckte ertappt zusammen. „Du hörst wohl auch so gut, wie eine Katze mit deinen putzigen Ohren, was?“, lachte er und Niall drehte den Kopf. „N-Nicht ganz, a-aber fast.“, erklärte er und Harry nickte. „Ich bring mal die Einkäufe weg.“ „Ich h-helfe dir.“ Sofort sprang Niall auf und folgte Harry in die Küche.
„Das ist nett von dir. Aber du musst mir nicht immer helfen, nur, wenn du es wirklich willst.“, wehrte Harry lächelnd ab und räumte die Milch in den Kühlschrank. „Ich will d-das, als D-Dankeschön.“, wiedersprach Niall und reichte Harry weitere Lebensmittel, die in den Kühlschrank gehörten.
„Ist doch selbstverständlich.“ „Nein.“ „Diskutieren wir das einfach nicht weiter.“, lachte Harry und wuschelte zwischen seinen Ohren durch Nialls Haare, dieser lehnte sich der Hand entgegen und seufzte.
„Was willst du heute noch machen?“, fragte Harry und räumte grinsend eine große Familienpackung Nudeln in den Schrank. „K-Können wir n-noch ein bisschen F-Fernsehen gucken? I-Ich mag d-das.“ „Klar können wir das.“ Niall lächelte dankbar und folgte Harry ins Wohnzimmer.




Auf der Suche nach etwas Interessantem, blieb Harry für einen kurzen Moment bei einem Film hängen, der sich um einen Hund drehte, Niall knurrte leise. „Magst du keine Hunde?“, fragte Harry belustigt und schaltete weiter, Niall entspannte sich etwas. „Nein.“, presste er hervor. „Sie m-mögen mich a-auch nicht.“ „Armes Kätzchen.“, lachte Harry und der Blonde sah ihn beleidigt an.
„Ach komm, hör auf zu schmollen.“ Entspannt schloss Niall die Augen, als Harry ihn am Ohr kraulte. „D-Das ist fies!“, protestierte Niall schnurrend, konnte sich trotzdem nicht dagegen wehren, dass es ihm gefiel, was Harry tat.
„Du bist einfach zu niedlich.“, lachte Harry, Niall antwortete nicht, sondern schnurrte einfach weiter, wickelte seinen Schwanz um Harrys Hüfte, der neben ihm saß. „Was wird das den jetzt?“, fragte der Lockenkopf und Niall öffnete die Augen. „Reflex.“, erklärte er knapp und lehnte sich gegen Harrys Schulter. „Du bist schon ziemlich kuschelbedürftig oder? Aber du hast ja auch einiges nachzuholen. Du kleines Kätzchen.“, neckte Harry ihn wieder, dafür leckte Niall ihm mit seiner rauen Katzenzunge über die Hand des Lockenkopfes.
„Ey!“, protestierte dieser und Niall lachte. „Okay, vielleicht habe ich das verdient.“, gab Harry zu und der Blonde nickte lachend. „Ich werde dich trotzdem Kätzchen nennen. Jeder braucht einen Spitznamen.“, beschloss Harry und ignorierte Nialls brummenden Protest.

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